Der derzeitige Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte ist so ausgeprägt wie nie. Selbst große und überregional bekannte Unternehmen verzeichnen zunehmend weniger qualifizierte Bewerbungen, ausgeschriebene Stellen bleiben länger unbesetzt. Arbeitgebende müssen attraktiv für neue, potenzielle Mitarbeiter: innen sein und sich durch ihr Image von der Konkurrenz abheben. Deswegen gewinnt auch das Unternehmensimage eine immer größere Bedeutung im Recruiting Prozess. Denn potenzielle Mitarbeiter: innen sind längst nicht mehr nur auf der Suche nach einem gut bezahlten und sicheren Job, sondern auch auf der Suche nach einem Arbeitsumfeld, mit dem sie sich identifizieren, sich wertgeschätzt fühlen und Entwicklungsperspektiven sehen.
In diesem Blogbeitrag werden wir die Relevanz des Unternehmensimages im Recruiting Prozess genauer beleuchten und herausfinden, warum es für die Anwerbung und Bindung von Top-Talenten unerlässlich ist.
Was ist das Unternehmensimage?
Als Unternehmensimage wird das von der Gesellschaft oder einzelnen Kunden: innen wahrgenommene Gesamtbild eines Unternehmens verstanden. Dieses Gesamtbild basiert auf Erfahrungen, Informationen und Eindrücken eines jeden Menschen. Wichtige Faktoren, die das Unternehmensimage positiv oder negativ beeinflussen sind zum Beispiel die Markenidentität, die angebotenen Produkte und Dienstleistungen, die wirtschaftliche Lage, die Unternehmenskultur, die Kommunikation, aber auch das Engagement des Unternehmens hinsichtlich Umwelt und sozialer Verantwortung.
Während sich also das Unternehmensimage auf die Wahrnehmung des Unternehmens in der Gesellschaft oder bei seinen Kunden: innen bezieht, stellt das Arbeitgeberimage auf die Eigenschaften als Arbeitgebende ab. Beide beeinflussen sich gegenseitig und zahlen positiv oder negativ aufeinander ein.
Welchen Einfluss hat das Unternehmensimage auf Bewerber: innen?
Das Unternehmensimage spielt eine entscheidende Rolle beider Anziehung und Gewinnung potenzieller Bewerber: innen. Top-Talente haben meist die Wahl zwischen mehreren Jobangeboten und entscheiden sich dann eher für das Unternehmen, dass das bessere Image hat. Das äußere Erscheinungsbild eines Unternehmens hilft also dabei, potenzielle Bewerber: innen zu gewinnen, die zu den Unternehmenswerten passen und sich mit der Vision und den Produkten identifizieren. Insgesamt fördert ein gutes Unternehmensimage Vertrauen und Glaubwürdigkeit, da Bewerber: innen davon ausgehen, dass ein Unternehmen mit einem guten Image auch ein attraktiver Arbeitgeber ist.
Welche Rolle spielt das Unternehmensimage bei der Mitarbeiterbindung?
Nicht nur für die Gewinnung von Top-Talenten ist das Unternehmensimage relevant, es spielt auch bei der Bindung bestehender Mitarbeiter: innen eine entscheidende Rolle. Ein positives Unternehmensimageträgt dazu bei, dass sich Mitarbeiter: innen mit dem Unternehmen identifizieren und verbunden fühlen. Wenn Mitarbeiter stolz auf ihren Arbeitgeber sind und sich mit der Unternehmenskultur identifizieren, sind sie motivierter, engagierter und tendieren weniger dazu, das Unternehmen zu verlassen. Alles in allem verbessert das Unternehmensimage also das Wohlbefinden der Arbeitnehmenden, was wiederum dazu führt, dass sie gute Arbeit leisten.
Was haben Soziale Medien mit dem Unternehmensimage zu tun?
Mit dem Aufstieg der Sozialen Medien hat das Unternehmensimage eine noch größere Bedeutung gewonnen. Informationenverbreiten sich deutlich schneller als je zuvor, und potenzielle Bewerber können mithilfe einfachster Online-Recherchen schnell Einblicke in die Arbeitskultur und den Ruf eines Unternehmens gewinnen. Insofern müssen Unternehmen ihre Online-Präsenz professionell pflegen, um ein positives Image zu fördern. Soziale Medien wie LinkedIn, Xing, Instagram, YouTube oder TikToK bieten darüber hinaus die Möglichkeit, das Unternehmensimage aktiv zu gestalten, indem man die Unternehmenswerte, Erfolgsgeschichten oder auch Mitarbeiteraktivitäten mit der Öffentlichkeit teilt.
Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit für das Unternehmensimage?
Auch Nachhaltigkeit spielt beim Recruiting eine immer größere Rolle. Umso wichtiger ist es für Unternehmen, das Thema in ihrer Unternehmensstrategie fest zu verankern, erfolgreich umzusetzen und zu kommunizieren. „Green Recruiting“ nennt sich diese Employer Branding Maßnahme, die immer relevanter wird. Grund dafür ist die steigende Anzahl an Bewerber: innen, die nachhaltig leben und auch arbeiten möchten. Vorsicht ist jedoch bei falschen „Fairsprechen“ geboten. Viele Unternehmen stehen bereits wegen sogenanntem Greenwashing in der Kritik. Wenn Kandidat: innen wahrnehmen, dass ein Unternehmen gar nicht so nachhaltig handelt, wie es verspricht, werden Bewerbungsprozesse schnell abgebrochen und das Image eines Unternehmens leidet.
Wie können Unternehmen ihr Image verbessern?
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die Unternehmen ergreifen können, um ihr Image zu verbessern und im Recruiting Prozess erfolgreicher zu sein. Der Unternehmenskultur kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Insofern ist es wichtig, eine positive Unternehmenskultur zu entwickeln und zu leben, die den Werten und der Vision des Unternehmens authentisch entspricht. Hierbei sollten Mitarbeiter: innen von Beginn an aktiv in den Entscheidungsprozessen integriert und in die Gestaltung ihrer Arbeitsumgebung einbezogen werden. Transparenz und offene Kommunikation sind ebenfalls von großer Bedeutung, um ein vertrauensvolles Arbeitsumfeld zu schaffen. Falsche Versprechen wie bspw. in Form von Greenwashing sind nicht gerne gesehen.
Unternehmen sollten ferner darauf achten, ihre Arbeitgebermarke zu stärken. Hierzu bedarf es einer in der Unternehmensstrategie verankerten Employer Branding Strategie. Ist diese erfolgreich definiert und umgesetzt, gilt es, arbeitgeberspezifische Alleinstellungsmerkmale hervorzuheben und durch authentische Mitarbeitererfahrungen zu teilen. Eine attraktive Arbeitsumgebung, Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten und die Möglichkeit, Beruf und Familie gut zu vereinbaren, tragen ebenfalls dazu bei, das Image eines Unternehmens zu verbessern.
Fazit
In einer Zeit, in der der Kampf um qualifizierte Fachkräfte immer intensiver wird, sind das Unternehmens- und Arbeitgeberimage ein entscheidender Wettbewerbsvorteil im Recruiting. Ein positives Image hilft dabei, Top-Talente zu gewinnen und bestehende Mitarbeiter: innen langfristig zu binden.
Insofern sollten Unternehmen aktiv daran arbeiten, ihr Unternehmensimage zu verbessern, indem sie eine starke Unternehmenskultur entwickeln, transparent kommunizieren und ihre Online-Präsenz professionell pflegen. Ein weiterer Fokus sollte auf der Stärkung der eigenen Arbeitgebermarke liegen. Grundlage hierfür ist die Ausarbeitung und Umsetzung einer Employer Branding Strategie, auf die dann auch die Kommunikation der Alleinstellungsmerkmale des Unternehmens fußt.
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