Recruiting

Recruiting Trends 2023

Bleibende und kommende Trends – ein Überblick

Das neue Jahr hat begonnen, der Weihnachtsurlaub ist bei den meisten vorbei und so langsam begeben sich Recruiter: innen zurück an die Arbeit. Wir blicken zurück auf ein ereignisreiches Jahr 2022, welches zunächst Aufschwung versprach. Vorhergesagt haben wir für dieses Jahr vor allem Trends wie einen sich verschärfenden Fachkräftemangel, mehr Diversität in Unternehmen und Remote-Work. Wir schauen, wie sich diese im Jahr 2022 entwickelt haben und stellen einige neue Trends vor, die uns in 2023 erwarten.

Was ist aus den Recruiting Trends 2022 geworden?

An das Jahr 2022 knüpften viele Unternehmen hohe Erwartungen. Nach zwei Jahren Pandemie erhoffte man sich eine weitere wirtschaftliche Erholung, die bis zum Beginn des Krieges in der Ukraine auch deutlich zu spüren war. Doch ab Februar folgte dann die nächste Krise. Der bereits in vielen Branchen bestehende Fachkräftemangel, gestörte Lieferketten, die Energiepreiskrise und die darauffolgende Inflation stellten Unternehmen vor zusätzliche Herausforderungen, die noch immer zu meistern sind.

Nichtsdestotrotz hat sich der Arbeitsmarkt stabil gezeigt. Und weiterhin herrscht in zahlreichen Branchen ein akuter Mangel an Fachkräften. Auch das Thema Remote-Work ist in vielen Unternehmen nicht mehr wegzudenken. So zeigt eine im September veröffentliche Studie, dass die wenigsten Deutschen wieder komplett in ihre Büros zurückkehren möchten. (Ifo Institut, 2022) Nicht nur in Deutschland, auch in den USA zeigt sich dieser Trend: 25% aller Führungspositionen wurden im Jahr 2022 als Remote-Stelle besetzt, vor Beginn der Pandemie lag der Wert gerade einmal bei neun Prozent. (Lampart, 2022) Vielfalt und Diversität spielten bei den meisten Unternehmen eine größere Rolle und wurde in vielen Employer Branding Kampagnen in den Vordergrund gestellt. All diese Trends haben auch weiterhin Bestand – flankiert von Neuen, die in 2023 ebenfalls von hoher Relevanz sind.

1.      Internationale Suche nach Talenten

Der Fachkräftemangel bleibt auch 2023 ein beherrschendes Thema. Neue Arbeitsmodelle wie Remote-Work setzen sich durch und bieten so Unternehmen neue Chancen, was Recruiting angeht. Aber nicht nur das: Auch die Regelungen zur Gewinnung qualifizierter Arbeitskräfte aus dem Ausland  werden zunehmend einfacher. Bekannter maßen benötigen Fachkräfte aus EU-Mitgliedsstaaten schon lange keine Arbeits- oder Aufenthaltserlaubnis mehr, um in Deutschland arbeiten zu können. Und für qualifizierte Arbeitskräfte, die aus Drittländern kommen, sorgte das Fachkräfteeinwanderungsgesetz von 2020 für mehr Einfachheit. Doch damit nicht genug. Damit ausländische Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern künftig leichter in Deutschland arbeiten können, möchte die Bundesregierung ein modernes Einwanderungsrecht auf den Weg bringen. Die Regierung plant, ihren Gesetzentwurf Anfang 2023 in den Bundestag einzubringen. Arbeitgeber können Fachkräfte so einfacher aus dem Ausland rekrutieren oder auch Geflüchtete und Geduldete im Betrieb integrieren. (Haufe Online Redaktion, 2022)

2.      Social Media Recruiting und Corporate Influencer für Employer Branding nutzen

Social Media Marketing sollte im Recruiting längstens verankert sein. Der Grund dafür sind die jungen Generationen Y und Z, die genau diese Kanäle verstärkt für die Jobsuche nutzen. Sie sind die Fachkräfte von morgen und gerade auf dem Weg, die Generation Babyboomer am Arbeitsmarkt abzulösen. Besonders aktiv sind sie auf Plattformen wie Instagram, TikTok, YouTube und LinkedIn. Während Employer Branding schon länger seinen Platz in den unternehmenseigenen Social-Media-Kanälen gefunden haben sollte, kommen 2023 verstärkt Corporate Influencer hinzu. Corporate Influencer sind eigene Mitarbeiter: innen und Führungskräfte, die aus ihrem Arbeitsalltag berichten. Durch Postings in ihren eigenen Worten wirken sie besonders authentisch und sorgen so für Glaubwürdigkeit. Das spricht die kommenden Generationen an. (Striegel, 2022)

3.     Digitale Tools für das Recruiting nutzen

Last but not least wird auch wie in 2022 die Digitalisierung in Recruiting-Prozessen eine große Rolle spielen. Algorithmen helfen zunehmend dabei, passende Kandidat: innen zu identifizieren. Durch CV Parsing Softwares in Kombination mit selbst lernenden Matching-Verfahren gewinnen Recruiter: innen effizientere Identifikations- und Analysemöglichkeiten. Fähigkeiten, Qualifikationen oder auch berufliche Erfahrungen können erfasst und mit den Anforderungen offener Stellen abgeglichen werden. Das erspart jede Menge Arbeit und es werden Kandidat: innen gefunden, die auf den ersten Blick vielleicht nicht für eine bestimmte Stelle infrage gekommen wären. Ein wichtiges Augenmerk muss dabei darauf gerichtet sein, dass die Algorithmen wiederum selbst diskriminierungsfrei arbeiten.

 

Für 2023 fassen wir also zusammen:

Wirtschaftlich erwartet uns eine weitgehend unvorhersehbare Zeit. Unternehmen müssen aufgrund der aktuellen geopolitischen Spannungen, der Energiepreiskrise und der Inflation verstärkt auf ihre Kosten achten. Erfreulicherweise wirkt sich dies bisher noch nicht auf den Arbeitsmarkt aus, jedoch kann sich dies durch eine kommende Rezession ändern. Wir vermuten jedoch, dass der Fachkräftemangel auch 2023 ein beherrschendes Thema sein wird. Eine Möglichkeit, den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften abzuschwächen, wird die Rekrutierung aus dem Ausland sein. Hier gilt abzuwarten, ob das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz im Bundestag nächstes Jahr verabschiedet wird. Um die richtigen Kandidat: innen zu finden, wird die Nutzung von Social Media und Corporate Influencern immer präsenter. Aber auch digitale Tools sollten bei der Mitarbeitersuche eine tragende Rolle spielen. Denn durch sie können Kandidat: innen noch einfacher identifiziert werden.

 

Quellen

Haufe  Online Redaktion. (05. 12 2022). www.haufe.de. Von https://www.haufe.de/personal/arbeitsrecht/zuwanderung-auslaendische-fachkraefte-beschaeftigen_76_472860.html  abgerufen

Ifo Institut. (16. 09 2022). ifo.de. Von  https://www.ifo.de/pressemitteilung/2022-09-16/homeoffice-etabliert-sich-deutschland-mit-14-tagen-pro-woche  abgerufen

Lampart, B. (23. 11 2022). hr-heute.com/. Von  https://www.hr-heute.com/magazin/recruiting-trends-2023 abgerufen

Striegel, J. (11. 12 2022). t3n.de. Von  https://t3n.de/news/recruiting-trends-2023-das-bleibt-das-kommt-das-macht-niemand-mehr-1519564/  abgerufen